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Ratgeber Gesundheit 47 – 2023

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
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Sonnenvitamin D (Teil 2)
Der letzte Ratgeber war dem Mangel in der Vitamin-D-Versorgung gewidmet. Dieses Vitamin zählt definitiv zu den kritischen Nährstoffen.
Wo findet man Vitamin D?
Über die Nahrung wird in der Regel nur ein kleiner Prozentsatz (rund 10%) aufgenommen. Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel sind:
- Fische (speziell fette Fische wie geräucherter Aal, Hering, Lachs, Makrele)
- Eier, speziell im Eigelb
- Butter und oder Pflanzenmargarine
- Leber und Pilze
Um eine genügende Menge an Vitamin D aufnehmen zu können, müssen es bei Fischen schon 100g geräucherter Fisch oder 150g frischer oder tiefgekühlter Fisch sein. Eier können trotz einer deutlich geringeren Menge pro Ei einen guten Beitrag zur Versorgung leisten, weil sie vielfältig in den Speisen vorkommen. Die Leber ist von den Empfehlungen (150g einmal alle vier Wochen) nicht wirklich relevant. Pilze können als Beilage mit 200g den Tagesbedarf liefern. Butter und Margarine werden regelmässig, zwar in kleineren Mengen, konsumiert, tragen damit aber auch dazu bei. Sie sehen, es ist schwierig, über die Nahrung bei allen Bevölkerungsgruppen die nötigen Mengen zu erreichen.
Der Grossteil von Vitamin D wird unter Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet. Das ist leider sehr unzuverlässig. Um im Sommer 600 IE am Tag zu bilden, genügt, je nach Pigmentierung der Haut, ein tägliches Sonnenbad in der Mittagszeit von Gesicht, Armen und Händen während 10 bis 40 Minuten. Sonnenschutz vermindert oder verhindert das. Im Winter ist die Bestrahlung selbst an sonnigen Tagen zu gering. Erschwerend kommt noch die zusätzliche Bekleidung als Negativum dazu.
Welche Funktionen hat Vitamin D?
Es hat vielfältige Aufgaben im Organismus. Die bekannteste ist die Aufrechterhaltung der Calciumionen-Konzentration im Blut. Dies wird über sehr komplexe Mechanismen erreicht: eine vermehrte Calcium-Aufnahme aus dem Darm, eine erhöhte Wiederaufnahme von Calcium aus dem Harn und eine vermehrte Abgabe aus unserem grössten Calcium-Speicher, unseren Knochen. Kurz gefasst könnte man sagen: Vitamin D ist notwendig zur Aufnahme und für den Stoffwechsel von Calcium und Phosphat. Damit ist es wichtig für eine gesunde Knochen- und Zahn-Bildung. Eine Unterversorgung äussert sich z.B. in Knochenkrankheiten. Die bekanntesten sind bei Kindern Rachitis und Osteoporose bei den Älteren. Neuere Forschungen zeigen auch einen Einfluss auf die Bildung und Differenzierung von Hautzellen sowie einen beträchtlichen Einfluss auf das Funktionieren des Immunsystems, um nur die wichtigsten zu nennen. Es wird heute weniger als ein Vitamin gesehen, sondern eher den Hormonen zugeordnet.
Unser Körper konnte vor der Einführung der Vitamin-D-Gaben durch die Tatsache, dass Vitamin D fettlöslich ist, die Mangelzeiten in den Wintermonaten überstehen.
Die Fettlöslichkeit ist auch der Grund für eine mögliche Überdosierung. Der Körper speichert das «Zuviel». Anzeichen dafür sind Müdigkeit, Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen, aber auch Nieren- und Herz-Kreislauf Symptome. Eine Verkalkung der Arterien gehört ebenfalls dazu. Um in eine solche Situation zu gelangen, müssen über längere Zeit sehr hohe Dosen eingenommen werden. Die sichere hohe Einnahmemenge von 4000 IE pro Tag ab neun Jahren zeigt das. Dabei ist die Zeit der Sonneneinstrahlung nicht relevant. Es gibt sehr viele verschiedene Präparate, um eine vernünftige Einnahmemenge zu erreichen, lassen Sie sich beraten.

Lassen Sie sich beraten und geniessen Sie die letzten Sonnenstrahlen im Freien.
Ihr Team der Vinzenz Apotheke

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Für Fragen sind wir immer für Sie da.

Ratgeber Gesundheit 41 - 2023

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
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Sonnenvitamin D
Ein langer, heisser Sommer geht zu Ende und wir freuen uns auf einen sonnigen Herbst. Dabei werden die Tage kürzer und wir merken das bereits. Die Möglichkeit, Vitamin D über die Haut zu produzieren, schwindet langsam durch die geringere Sonneneinstrahlung.
Das Wichtigste zuerst!
– Gemäss dem neuesten Schweizer Ernährungsbericht (OFSP Bulletin nutritionnel suisse 18.11.2021) scheint die tägliche Vitamin-D-Aufnahme der Bevölkerung nur 20 Prozent der empfohlenen Menge zu erreichen (die Daten sind erst ab dem 18. Lebensjahr verfügbar). Das heisst dann im Klartext, dass in den Wintermonaten (und die kommen jetzt) mehr als 60 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren einen Vitamin-D-Mangel aufweisen. Dasselbe scheint bei den 3- bis 18-jährigen Personen mit einem Prozentsatz von 15 bis 57 Prozent ebenso zu sein. Die Senioren (ab 60 Jahren) bezeichnen sich selbst als gesund und haben dennoch einen Mangel bis zu 70 Prozent!
– Das grösste Risiko besteht bei den Kleinsten (Säuglinge und Kleinkinder). Um das Hautkrebsrisiko zu mindern, sorgt man für eine geringere Sonneneinstrahlung. Bei älteren Menschen führt die weniger effiziente Vitamin-D-Eigenproduktion ebenfalls zu einem Mangel.
Die Behörden sehen aus dem grossen Bedürfnis eine Supplementierung als notwendig. Auf ein systematisches Testen kann daher verzichtet werden!

Empfohlene tägliche Einnahme-Mengen (immer mit einer Mahlzeit):
– Säuglinge und Kids im ersten Lebensjahr 400 IE
– Kinder im 2. und 3. Lebensjahr 600 IE
– Personen 3 – 60 Jahre 600 IE im Winter*
– Menschen ab 60 Jahren 800 IE
(*Winter heisst: ab Oktober bis März)

Besondere Gruppen:
– Schwangere und Stillende 600 IE
– Menschen mit Malabsorptionssyndrom 3500 IE
– Hüftfraktur 2000 IE
– Bei nachgewiesenem schweren Mangel (Kids) 1000 IE
– Bei nachgewiesenem schweren Mangel (Adult) 2000 IE
(nachgewiesener schwerer Mangel heisst Werte von 25(OH)Vit D < 25 nmol/l)

Diese empfohlenen Mengen können entweder täglich, wöchentlich oder monatlich eingenommen werden. (Wir empfehlen die tägliche Einnahme. Bei einem Vergessen fehlt nur eine Dosis an einem Tag. Bei der monatlichen Einnahme ist schon ein ganzer Monat nicht abgedeckt!)

Eine Blutuntersuchung zeigt den Mangel. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten einer Blutuntersuchung nur noch bei ausgewählten Patienten und eine Nachuntersuchung darf nur in Abständen von mindesten 3 Monaten erfolgen! Fragen Sie ihren Hausarzt oder in ihrer Apotheke nach den anfallenden Kosten und entscheiden dann, ob Ihnen eine individuelle Empfehlung das wert ist.
Weitere Informationen folgen im nächsten Ratgeber.
Lassen Sie sich beraten und geniessen Sie die letzten Sonnenstrahlen im Freien.
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Ratgeber Gesundheit 36 - 2023

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Insektenstiche
Insekten kommen mit Ausnahme der Antarktis auf der ganzen Welt vor, natürlich eher in Gebieten mit warmem Klima und in der warmen Jahreszeit. Die von uns wahrgenommenen Plagegeister verteidigen sich, jagen oder müssen mit dem Stechapparat Nahrung aufnehmen. Darum gilt ein Vermeiden von raschen und abrupten Bewegungen als hilfreiche Vorbeugung.
Stichreaktionen:
• LEICHT (nur lokale Reaktion): Die «Gestochenen» erleben eine lokale entzündliche Reaktion. Sie erfolgt meist innerhalb von Minuten und klingt nach wenigen Stunden wieder ab. Sie spüren ein Brennen, Jucken oder Schmerzen und haben eine bis etwa handflächengrosse Schwellung rund um die Einstichstelle. Das ist unangenehm, aber harmlos.
• MITTEL (systemisch): Ausgeprägtere Hautreaktionen kommen bei rund 10% der Menschen vor. Sie haben grösser flächige Hautreaktionen bis zur ganzen Körperoberfläche oft auch Augen- und Gesichtsschwellungen. Es werden ebenfalls Erbrechen, Bauchschmerzen und Atembeschwerden erlebt.
• SCHWER (Anaphylaxie): In der Schweiz sind ca. 3,5% der Bevölkerung von einer Insektenstichallergie betroffen. Sie äussert sich nach einem Stich mit einer heftigen systemischen Reaktion: Blutdruckabfall bis zur Bewusstlosigkeit, Herzkreislaufkollaps und in den schlimmsten Fällen auch ein Atemstillstand.
Therapie (gemäss Art, Ort und Symptomausprägung):
Prinzipiell wird primär der allenfalls vorhandene Stechapparat (z.B. Bienenstachel) mit einer seitlichen abstreifenden Bewegung entfernt. Ein Zusammenquetschen könnte das restliche Gift injizieren. Dann hilft immer KÜHLEN. Auftragen von lokal anzuwendenden Gels, Roll-ons etc. vermindert ebenfalls die Reaktionen. Sie enthalten topische Antihistaminika, ätherische Öle, Lokalanästhetika, kurz, hautberuhigende Stoffe. Weitere Massnahmen wie das Anwenden von Wärmestiften, die lokal die Einstichstelle auf 50 bis 60°C für 3 bis 10 sec. erhitzen, oder spezielle Absaugpumpen helfen ebenfalls.
- Bei den leichten Reaktionen genügen die oben erwähnten Massnahmen. Die Beschwerden bessern innert 4 bis 6 Stunden.
- Bei einem mittelschweren Verlauf sind die Symptome heftiger. Es kommen zusätzlich lokal anzuwendende, leicht cortisonhaltige Cremen zum Einsatz. Zusätzlich helfen einzunehmende Antihistaminika-Präparate. Zur Auswahl stehen Lutschtabletten, Tabletten oder Tropfen. Die neueren Präparate machen kaum bis gar nicht müde, eine persönliche Reaktion ist immer zu beachten! Falls vom Arzt orale Corticosteroide für eine Einnahme verordnet sind, immer die niedrigste therapeutisch nötige Dosis während max. 3 bis 5 Tagen anwenden. Bitte nicht an andere Betroffene weitergeben, diese Anwendung muss in der Verantwortung eines Arztes bleiben! Manchmal ist der Übergang zu schwereren Reaktionen fliessend. Holen Sie fachlichen Rat ein.
- Schwere Reaktionen: Es kann lebensbedrohend werden, jährlich sterben daran drei bis vier Menschen in der Schweiz. Ein absolutes Muss ist das Mitführen eines Allergie-Notfallsets! Es besteht normalerweise aus 4 Tabletten (2 Kortison Tabletten und 2 Tabletten eines Antiallergikums), die alle zusammen einzunehmen sind. Bei bekannter heftiger Reaktion (Gefahr einer Anaphylaxie) hat der/die Patient*in auch einen Adrenalin-Pen zur Verfügung. Anwenden! Eine anschliessender Arztkonsultation ist notwendig. Sie muss je nach Beschwerdebild sofort oder kann innert Stunden erfolgen. Es gilt, eine Spätreaktion zu vermeiden, die auch noch nach Stunden auftreten kann.
Vorbeugung:
Gegen Bienen, Wespen und Hornissen helfen die sogenannten Repellentien nicht. Es hilft nur eine Immun-Therapie, die 3 bis 5 Jahre dauert. Sie verhindert eine Anaphylaxie, vermindert aber in jedem Fall die Heftigkeit der Reaktion.
Repellentien helfen gegen Mücken und Zecken.

Bleiben Sie gesund!
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Ratgeber Gesundheit 30 – 2023

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Schwangerschaft: Übelkeit und Erbrechen
Oft leiden die Frauen unter einer morgendlichen Übelkeit, besonders zu Beginn einer Schwangerschaft. Das kann die Vorfreude empfindlich trüben! In der Regel beschränkt sich diese unangenehme Situation auf das erste Drittel der Schwangerschaft. Manchmal erkennt *frau* auch die Schwangerschaft erst durch das morgendliche Erbrechen.
Gemäss dem deutschen Ärzteblatt 2007 werden Übelkeit und Erbrechen von bis zu 90 Prozent aller Frauen beschrieben. Sie treten hauptsächlich zwischen der fünften und zwölften Schwangerschaftswoche auf und verlaufen in der Regel gutartig (ohne gesundheitliche Auswirkungen auf Mutter und Kind). Ein Höhepunkt der Beschwerden wird in der neunten Woche beschrieben und ein Abklingen nach 12 bis 14 Wochen. Sie können aber auch bis zur 20. Woche und in seltenen Fällen länger andauern (bis zum Ende der Schwangerschaft). Auch der Partner ist betroffen, er leidet mit, ohne wirklich helfen zu können. Verständnis für die unangenehme Situation ist oft das Einzige, was *man* zeigen kann. (Ausser vielleicht: nasse Tücher parat machen, das Bad reinigen, unangenehm riechende Tätigkeiten übernehmen, ein erstes kleines Frühstück ans Bett bringen etc.) Eine schwere Form der Symptome ist die Hyperemesis gravidarum. Sie betrifft rund 1,5 Prozent der Schwangeren. Sie werden im Spital betreut, um weitere Ursachen abzuklären, auszuschliessen und wieder «aufgepäppelt» zu werden. Sie werden oft mit Infusionen behandelt. Ihnen werden auf diesem Weg Flüssigkeit, Mineral- und/oder Nährstoffe und Medikamente verabreicht.
Ursache: Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Es werden eine psychische Komponente, eine evolutionäre Anpassung, eine Helicobacter pylori-Infektion und hormonelle Auslöser diskutiert. Für die hormonelle Komponente spricht, dass die Produktion des Schwangerschaftshormons hCG rund 24 Stunden nach der Befruchtung im Eierstock beginnt. In den ersten Wochen der Schwangerschaft steigt die hCG-Konzentration im Blut ständig an und erreicht ein Maximum zwischen der achtten und zwölften Schwangerschaftswoche. Danach sinkt die Konzentration wieder, da der Mutterkuchen die Hormonproduktion aus dem Eierstock nicht mehr benötigt und selbst die schwangerschaftserhaltenden Hormone produzieren kann.
Abhilfe: Als erste Wahl werden nicht-medikamentöse Massnahmen empfohlen: – häufig kleinere Mengen trinken, um einen Flüssigkeitsverlust zu vermeiden. Als Empfehlung gilt: kohlensäurehaltige Getränke und Kaffee meiden; dafür leichten Pfefferminz-, Kamillen- oder Ingwertee: diese werden eher lauwarm und warm vertragen als zu kalt; – appetitanregende Nahrungsmittel bevorzugen; – häufige, aber leichte Mahlzeiten; – ein erstes Frühstück im Bett geniessen, mit z.B. etwas trockenem Brot, Knäckebrot oder einem Stückchen Zartbitterschokolade; – lieber proteinreich oder kohlenhydratreich essen und besser fettarm, z.B. Cracker, Biskuits, Salzkartoffeln. Scheinbar wird salziges Essen besser vertragen; – eher «kalte» Getränke und Speisen geniessen; – gelegentlich eine Pause einlegen: die meisten Schwangeren haben ein gesteigertes Ruhebedürfnis. Sie brauchen auch mehr Schlaf. In der kalten Jahreszeit sind warme Füsse zum Einschlafen wichtig. Allgemein gilt, dass die Arbeitszeit dem Wohlbefinden anzupassen ist; – MEIDEN: intensiv gewürzte und stark riechende Kost; – Akupressur/Akupunktur: am Akupunkt P 6 (auf der Innenseite des Handgelenkes) kann man Druck ausüben, der die Leiden mildern kann (mindestens während 5 Minuten so alle 4 Stunden. Es gibt ein Armband = Sea-Band, das genau auf diesen Punkt mit einer Art Knopf Druck ausübt. Das darf auch länger getragen werden und hilft ebenfalls gegen Reiseübelkeit); – medikamentöse Therapie: Während einer bekannten oder vermuteten Schwangerschaft sollten alle Medikamente ausschliesslich nach einer vorgängigen Frauenarzt/ärztin-Konsultation eingenommen werden! – Vitamine: Vitamin B6 – Monotherapie: es werden 10 bis 25 mg alle 8 Stunden empfohlen. (Es gibt wenige Monopräparate in der Schweiz.) In den meisten Multivitaminpräparaten für die Schwangerschaft ist diese Menge enthalten. Manchmal ist eine morgendliche Einnahme dieser Präparate unangenehm und sie werden mittags oder abends besser vertragen; – Phytopharmaka: Ingwer als Gewürz und pflanzliches Antiemetikum kann es gut helfen. Das einzige in der Schweiz zugelassene Ingwer-Präparat ist gemäss der Packungsbeilage für dieses Problem nicht zugelassen. In anderen Ländern wurde diese Einschränkung gestrichen. Es sind bis heute nie negative Auswirkungen auf das werdende Kind beobachtet worden! Pfefferminz-Öl: einen Tropfen in der Hand verreiben und dann vorsichtig einatmen. Dies kann ebenfalls lindernd wirken.

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Ratgeber Gesundheit 25 – 2023

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Inhalieren
Es ist Heuschnupfenzeit. Viele Menschen leiden gerade dieses Jahr sehr unter den Symptomen. Je nach Krankheitsbild helfen Medikamente, die inhaliert werden müssen. Dieser Ratgeber soll helfen, die richtige Technik dafür zu verstehen. Für eine genaue Instruktion Ihres individuellen Gerätes fragen Sie in Ihrer Apotheke nach. Wir haben in der Regel Übungsgeräte ohne Wirkstoff. Damit kann das ganze Prozedere in Ruhe geübt werden. Selbstverständlich erklärt auch Ihr Arzt die richtige Anwendung. Ebenso gibt es im Internet kurze Filme, die das Vorgehen zeigen.
Inhalieren kommt vom lateinischen inhalare = anhauchen. Es beschreibt den Vorgang des Einatmens gasförmiger Wirkstoffe oder Aerosole. Letztere sind ein Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen und Luft. In der Medizin werden damit hauptsächlich Atemwegserkrankungen behandelt (Erkältungen, Nebenhöhlen-entzündungen und Bronchitiden). Im Bereich der Anästhesie (Betäubung) wurde als erste Form das Lachgas genutzt.
Nicht medizinisch passiert das Inhalieren beim Rauchen, bei Gefahrenstoff-Exposition, z.B. bei chemischen oder biologischen Waffen, sowie bei radioaktiven Stoffen. Dagegen schützen diverse Maskentypen mit unterschiedlichen Atemschutzfiltern (seit Corona ist uns das bestens vertraut).
Die Inhalationstherapie:
Es ist eine Behandlungsform, die das helfende Präparat an seinen Wirkort (die Lunge) bringen soll. Der Vorteil besteht in einer sogenannten höheren Bioverfügkarkeit. Das heisst ganz einfach: Es wirkt genau dort, wo es wirken soll. Es muss z.B. keinen Umweg über den Magen-Darm-Trakt nehmen. Somit gibt es keine Wirkeintrittsverzögerung und keinen Verlust über einen Erstabbau durch die Leber. Damit kann die nötige Wirkstoffmenge geringer gehalten werden (eine Reduktion der Dosis bedeutet auch immer eine Reduktion der Nebenwirkungen).
Voraussetzungen:
Das richtige Medikament und die richtige Inhalationstechnik. Ein Teil der Wirksubstanz bleibt im Mund- und Rachenraum «hängen». (Darum sagen wir bei kortisonhaltigen Präparaten immer, dass nach der Anwendung, etwas gegessen, getrunken oder der Mund gespült werden muss.) Ein Teil wird immer geschluckt, das ist in Ordnung, diese Wirkung ist bekannt, untersucht und sollte sich im kleinst-möglichen Rahmen halten.
Die Partikelgrösse ist ausschlaggebend, ob eine Inhalation möglich ist. Sie bestimmt auch, wo im Atemtrakt das Präparat landet. Partikelgrössen kleiner als 0,5 Mikrometer können bis in die Alveolen (die kleinsten Einheiten = die Lungenbläschen) vordringen. Partikel mit einer Grösse von 10 Mikrometer gelangen nur bis in die Bronchien.
Anwendung:
Dampfinhalation: Es wird Wasser (mit oder ohne Salz, ätherischen Ölen) erhitzt und eingeatmet. Der Tröpfchen Durchmesser ist dabei grösser als 15 Mikrometer und gelangt nur in die oberen Atemwege (bis in die Luftröhre); sinnvoll bei Erkrankungen in diesem Bereich.
Inhalationsapparate: Hier werden Wirkstoffe direkt verdampft oder Lösungen via Ultraschall vernebelt. (Die Tröpfchengrösse bewegt sich in einem Bereich von 1 bis 15 Mikrometern.)
Pulver-Inhalatoren: Hier ist die richtige Technik ausschlaggebend für den Erfolg. Wir empfehlen während der Anwendung immer die Arme mit dem Ellenbogen auf Schulterhöhe zu heben. Probieren Sie selbst aus, wie tief Sie einatmen können mit gesenkten Armen und anschliessend mit erhobenen Armen. Sie werden den Unterschied merken.
Vorgehen:
Je nach Modell muss
- das Gerät aktiviert werden (= die Pulverkammer «angestochen»),
- dann werden die Arme angehoben,
- ausatmen (den Kopf zur Seite drehen, dass nicht in das Gerät gepustet wird),
- mit den Lippen das Mundstück umschliessen,
- tief und kraftvoll einatmen,
- Atem ca. 10 Sekunden anhalten,
- die Arme senken und ruhig ausatmen (bitte nicht in das Gerät pusten),
- das Mundstück reinigen und das Gerät schliessen.
Wir zeigen und üben gerne mit Ihnen das Vorgehen, damit Sie sich sicher fühlen.


Bleiben Sie gesund!
Ihr Team der Vinzenz Apotheke

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