Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
Vitamin K
Vitamin K ist in unserer Ratgeber-Reihe das letzte fettlösliche Vitamin.
Geschichtliches:
Landwirte beobachteten schwere Blutungen mit z.T. tödlichem Ausgang bei Rindern, die mit verdorbenem oder siliertem Süssklee gefüttert wurden. 1922 dokumentierte das der kanadische Tierarzt Frank W. Schofeld. Er erkannte das im Süssklee enthaltene Cumarin als wirksamer Stoff. (Cumarin ist ein Vitamin K-Antagonist. Ein Derivat davon = Marcumar® ist heute noch in täglichem Gebrauch als wirksamer Blutverdünner!) 1929 erkannte der dänische Physiologe Hendrik Dam in Hanfsamen eine wirksame Substanz, die die Blutungsneigung bei Hühnern stoppte. Er nannte sie Koagulations – Vitamin kurz Vitamin K. Die genaue biochemische Funktion des Vitamins wurde Ende der 1970-ger Jahre aufgeklärt.
Vertreter:
Es handelt sich dabei wieder um verschiedene Verbindungen. Für den menschlichen Stoffwechsel scheinen nur die beiden Varianten: Vitamin K1 und Vitamin K2 von Bedeutung zu sein. Sie sind empfindlich gegenüber Lichteinwirkung, ionisierenden Strahlen und alkalischen Lösungen. Stabil sind sie gegen Sauerstoff und Hitze. Alle Präparate müssen daher vor Licht geschützt aufbewahrt werden!
Vitamin K1 (Phyllochinon)
kommt vor allem in den grünen Blattgemüsen wie Kohlarten, Spinat oder auch in Hülsenfrüchten vor. Im Körper hat es nur eine kurze Verweildauer von 1-2 Stunden
Vitamin K2 (Menachinon) wird von Bakterien (die unter anderem auch in unserem Darm vorkommen) gebildet. Von wissenschaftlichem Interesse sind die beiden Menachinon-Verbindungen MK-4 und MK-7. Sie unterscheiden sich in der Länge ihrer Seitenketten.
Funktionen:
Die wichtigste Funktion ist die Aktivierung (Carboxylierung) der sogenannten Gla-Proteine im Stoffwechsel. Damit sind letztere in der Lage Calcium-Ionen komplex zu binden. Sie sind wichtig für die:
• Blutgerinnung (dies Funktion wurde als erste entdeckt)
• Knochenstoffwechsel (das dafür wichtige Osteocalcin kann dafür sorgen, dass das Calcium dahin kommt, wohin es gehört und es sorgt auch dafür, dass es dortbleibt, nämlich im Knochen. Um das zu bewerkstelligen, muss es voll aktiviert sein. Das bedeutet, dass genügend Vitamin K zur Verfügung stehen.
•Zellwachstumsregulierung
• Gefässverkalkung (die Verkalkung ist für alle Wirbeltiere, zu denen auch der Mensch gehört, ein besonderes Problem. Die hohen Blutwerte an Calcium und Phosphat begünstigen geradezu die spontane Bereitschaft als gemeinsamer Komplex auszufallen und speziell ungünstig für die weichen Gewebe, diese zu verkalken. Dagegen hat der Körper mit den Matrix-Gla-Proteinen (MPG) in den Geweben (wie Knorpel oder den Gefässwänden) eine Möglichkeit die Verkalkung dort zu kontrollieren und zu hemmen.
Wieder ein spannendes Vitamin, im nächsten Ratgeber erfahren Sie mehr.
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