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Ratgeber Psychologie 51/52 – 2024

Ladina Waldmeier, M. Sc.
Fachpsychologin für Psychotherapie FSP
Oekum. Paarberatung Bezirke Brugg Laufenburg Rheinfelden
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Einsamkeit zu Weihnachten
Die Weihnachtszeit gilt in unserer Gesellschaft als das Fest der Familie. Man sitzt friedlich beisammen, geniesst und lacht. Verstärkt wird dieses Bild durch allerlei romantische Weihnachtsfilme, Weihnachtsliteratur und entsprechende Produktwerbungen. Sie alle zeigen glückliche Familiensituationen.
Doch die Realität sieht für viele anders aus. Der Kontakt zur Familie ist schwierig oder abgebrochen, man lebt allein, die Kinder ziehen mit dem Partner aus. Es gibt viele Gründe, warum Menschen Weihnachten ohne Familie oder Freunde verbringen. Allein zu sein, ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Einsamkeit. Einsamkeit ist eine subjektive, oft unangenehme und schmerzhafte Erfahrung. Wir erleben dies in verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich häufig und intensiv. Zudem unterscheiden wir Menschen uns auch darin, wann und warum wir uns einsam fühlen.
Als soziale Wesen brauchen wir Menschen Kontakte, um zufrieden zu sein, und orientieren uns auch an sozialen Normen. Das traditionelle Bild von Weihnachten wird uns von Kindheit an durch die Medien als gesellschaftliche Norm vermittelt. Wenn wir nun unser eigenes Leben betrachten und dieses stark von der Norm abweicht, können wir uns enttäuscht oder einsam fühlen. Es ist also nicht in erster Linie das Alleinsein an Weihnachten, das schwierig ist, sondern dass das Alleinsein an Weihnachten nicht so ist, wie es «sein sollte». Das bedeutet auch, dass Alleinsein keine Voraussetzung ist, um sich einsam zu fühlen. Wir können uns auch inmitten unserer Familien einsam fühlen. Wenn wir das Gefühl haben, dass wir mit dem, wie wir sind oder denken, nicht in die Familie passen und somit nicht der sozialen Norm der Familie entsprechen. Umgekehrt heisst das aber auch, dass es in Ordnung sein kann, allein zu sein, ohne sich einsam zu fühlen.
Wie wäre es, wenn wir Weihnachten, das Fest der Liebe, mit einem besonders liebenswerten Menschen feiern, mit uns selbst? Wir können nicht nur andere lieben, sondern auch uns selbst: Selbstliebe. Und in diesem Sinne könnte ein erstes Geschenk vielleicht sein, sich selbst etwas liebevoller, grosszügiger oder herzlicher anzunehmen, als es im Alltag oft der Fall ist. Auch liebevoll anzunehmen, dass man prägende Vorstellungen und Ideale nicht einfach von heute auf morgen ändern kann und sich dementsprechend auch Gefühle nicht von einem Tag auf den anderen ändern. Sich selbst mit Respekt und Wohlwollen zu begegnen, kann im Umgang mit den schwierigen Gefühlen helfen.
Wie kann man die Weihnachtstage bewusst gestalten, um die gefühlsmässig schwierigen Tage zu meistern? Wie wäre es, sich über die Feiertage wieder einmal Zeit für ein altes Hobby zu nehmen oder etwas auszuprobieren, wozu im Alltag die Zeit fehlt? Könnte ein soziales Engagement (Nez Rouge, Angebote der Kirchen, Heilsarmee) über die Feiertage helfen, sich mit anderen verbunden zu fühlen? Oder Sie suchen Gleichgesinnte in Ihrer Umgebung und verabreden Sie sich zu einem Spaziergang. Dies sind nur einige Ideen, die Sie dazu anregen sollen, Weihnachten auf Ihre ganz persönliche Art und Weise zu feiern. Wie auch immer Sie die Feiertage verbringen; es ist okay. Wie auch immer Sie sich fühlen; es ist okay. Wir wünschen Ihnen einen liebevollen Umgang mit sich selbst und Ihren Gefühlen.

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.oekberatung.ch

Ratgeber Gesundheit 50 – 2024

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. • www.vinzenz-apotheke.ch

Vitamin K
Vitamin K ist in unserer Ratgeber-Reihe das letzte fettlösliche Vitamin.
Geschichtliches:
Landwirte beobachteten schwere Blutungen mit z.T. tödlichem Ausgang bei Rindern, die mit verdorbenem oder siliertem Süssklee gefüttert wurden. 1922 dokumentierte das der kanadische Tierarzt Frank W. Schofeld. Er erkannte das im Süssklee enthaltene Cumarin als wirksamer Stoff. (Cumarin ist ein Vitamin K-Antagonist. Ein Derivat davon = Marcumar® ist heute noch in täglichem Gebrauch als wirksamer Blutverdünner!) 1929 erkannte der dänische Physiologe Hendrik Dam in Hanfsamen eine wirksame Substanz, die die Blutungsneigung bei Hühnern stoppte. Er nannte sie Koagulations – Vitamin kurz Vitamin K. Die genaue biochemische Funktion des Vitamins wurde Ende der 1970-ger Jahre aufgeklärt.
Vertreter:
Es handelt sich dabei wieder um verschiedene Verbindungen. Für den menschlichen Stoffwechsel scheinen nur die beiden Varianten: Vitamin K1 und Vitamin K2 von Bedeutung zu sein. Sie sind empfindlich gegenüber Lichteinwirkung, ionisierenden Strahlen und alkalischen Lösungen. Stabil sind sie gegen Sauerstoff und Hitze. Alle Präparate müssen daher vor Licht geschützt aufbewahrt werden!
Vitamin K1 (Phyllochinon)
kommt vor allem in den grünen Blattgemüsen wie Kohlarten, Spinat oder auch in Hülsenfrüchten vor. Im Körper hat es nur eine kurze Verweildauer von 1-2 Stunden
Vitamin K2 (Menachinon) wird von Bakterien (die unter anderem auch in unserem Darm vorkommen) gebildet. Von wissenschaftlichem Interesse sind die beiden Menachinon-Verbindungen MK-4 und MK-7. Sie unterscheiden sich in der Länge ihrer Seitenketten.
Funktionen:
Die wichtigste Funktion ist die Aktivierung (Carboxylierung) der sogenannten Gla-Proteine im Stoffwechsel. Damit sind letztere in der Lage Calcium-Ionen komplex zu binden. Sie sind wichtig für die:
• Blutgerinnung (dies Funktion wurde als erste entdeckt)
• Knochenstoffwechsel (das dafür wichtige Osteocalcin kann dafür sorgen, dass das Calcium dahin kommt, wohin es gehört und es sorgt auch dafür, dass es dortbleibt, nämlich im Knochen. Um das zu bewerkstelligen, muss es voll aktiviert sein. Das bedeutet, dass genügend Vitamin K zur Verfügung stehen.
•Zellwachstumsregulierung
• Gefässverkalkung (die Verkalkung ist für alle Wirbeltiere, zu denen auch der Mensch gehört, ein besonderes Problem. Die hohen Blutwerte an Calcium und Phosphat begünstigen geradezu die spontane Bereitschaft als gemeinsamer Komplex auszufallen und speziell ungünstig für die weichen Gewebe, diese zu verkalken. Dagegen hat der Körper mit den Matrix-Gla-Proteinen (MPG) in den Geweben (wie Knorpel oder den Gefässwänden) eine Möglichkeit die Verkalkung dort zu kontrollieren und zu hemmen.
Wieder ein spannendes Vitamin, im nächsten Ratgeber erfahren Sie mehr.

Lassen Sie sich von uns beraten: vinzenz apotheke – eine quelle der gesundheit

 

Ratgeber Finanzen 49 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Schafft Idorsia den Turnaround?

Als die Eheleute Clozel ihr grosses Aktienpaket Actelion an Johnson & Johnson verkauften und Idorsia gründeten und eine volle Pipeline an frühklinischen Wirkstoffen mitnahmen, glaubten sehr viele Anleger, dass sich das Actelion-Märchen wiederholen werde. Dabei wurde vergessen, dass auch Actelion schwierige Zeiten hatte und lange brauchte, bis es zur grossen Erfolgsgeschichte wurde. Aktuell geht Idorsia das Geld aus. Das aus zwei Gründen: 1. Idorsia hatte vom Start her viel Geld und mit der grossen «Kelle» angerichtet, was natürlich auch sehr hohe Kosten verursachte. Da wurden zwar nun mehrmals scharfe Gegenmassnahmen getroffen. Das wirkt aber nicht über Nacht und die bereits abgeflossenen Mittel sind weg. 2. Es konnten nicht schnell genug entsprechende Verkäufe und Umsatz generiert werden. Idorsia verfügt über zwei zugelassene Medikamente mit Milliarden-Potential. Ein neues Schlafmittel macht durch den Tag viel weniger müde und man erwartete zügig den Durchbruch und mehrere hundert Millionen Umsatz. Einige Behörden befürchten aber eine mögliche Abhängigkeit und haben das Medikament auf eine spezielle Liste gesetzt, was die Einführung stark verzögert. Zudem haben sich Schulden von rund 1 Milliarde Schweizer Franken angehäuft, von welchen rund 200 Mio. im Januar zurück bezahlt werden müssen. Idorsia will nun seinen Blutdrucksenker verkaufen und ist in exklusive Gespräche gegangen. Falls das gelingt, kann man sich wieder etwas Luft verschaffen. Die Luft ist aber aktuell sehr dünn und einige Short-Seller wetten gegen Idorsia und setzen weiterhin auf fallende Kurse. Ob Idorsia definitiv den Turnaround schafft, kann ich abschliessend auch nicht sagen. Die Risiken sind (auch wegen Managementfehlern) sehr hoch. Jetzt schon definitiv abschreiben würde ich die Firma aber nicht.
Zinsen wieder im Keller
Festhypotheken im Bereich von 1 bis 1,5 Prozent, wer hätte das vor anderthalb Jahren gedacht. Nein, ich wäre Wetten eingegangen, dass wir dieses Niveau nicht mehr so schnell sehen, nachdem wir länger im Bereich von 2,5 bis 3 Prozent waren. Jetzt redet man schon wieder von möglichen Negativzinsen… So schnell kann es gehen und ich glaube persönlich auch nicht daran, dass Negativzinsen so schnell wieder kommen.
4 Prozent Zinsdifferenz von US-Dollar zu Schweizer Franken
In der Schweiz sind die Zinsen massiv gefallen, im US-Raum am Anfang auch, dann aber wieder angestiegen. Damit haben wir nun bei 10jährigen Laufzeiten eine Zinsdifferenz von rund 4 Prozent, was sehr verlockend für Anlagen im US-Dollar ist. Wenn da nicht das grosse amerikanische Budgetdefizit wäre, welches unter Trump kaum massiv schrumpfen wird. Auch die immer stärkere Blockbildung mit einer möglichen BRIC-Währung (Brasilien, Russland, Indien, China und weitere) sprechen eher gegen einen sehr stabilen oder steigenden US-Dollar. Trotzdem behalten wir bestehende US-Dollar, verzichten aber aktuell auf Neuengagements.

Haben Sie Fragen? Dann schicken Sie mir ein Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
oder rufen unter 062 871 66 96 an.

Ratgeber Naturmedizin – 48 - 2024

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Vergiftungen durch Wildpflanzen
Oben Eibe; unten Weisstanne. Foto: zVgIch propagiere seit Jahren das Essen von Wildpflanzen. Weil sie kräftig, schmackhaft und interessant sind und man sie einfach vor der Haustüre selber sammeln kann. Und sie in der Regel ungefährlich sind. Immer wieder begegnen mir auch kritische Fragen nach der Giftigkeit.
Ich habe selbst schon unliebsame Erfahrungen gemacht, unter anderem mit unreifen Holunderbeeren oder dem «Ronechrutt» oder «Dittelichrutt» (Aronstab), welches im Fricktal früher traditionell gedämpft gegessen wurde, um den Winter im Körper zu vertreiben. Das starke Stechen auf der Zunge, wenn man entgegen aller guten Ratschläge trotzdem drauf beisst, gilt als ein erstes Symptom für die Giftwirkung.
Tox Info Schweiz ist Melde- und Beratungsstelle für Vergiftungen aller Art. Dort werden auch schweizweit die Daten zu Pflanzenvergiftungen gesammelt. – Anhand der vielen Warnungen im Frühling vor der Verwechslung von Bärlauch mit anderen Pflanzen (vor allem Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab) würde man vielleicht Vergiftungen mit diesen Pflanzen an erster Stelle erwarten. Bei den Vergiftungen kommt es aber nicht nur auf die Häufigkeit der Verwechslungen an, sondern auch auf die Aufnahme und Art und Stärke des Gifts an. Ausserdem reagieren Kinder und Menschen mit geringem Körpergewicht, Frauen, Geschwächte und Fastende stärker. Gefährlich sind in der Regel nicht unbedingt die giftigsten, sondern eher die schmackhaften Giftpflanzen wie beispielsweise die Tollkirsche, von welcher man schnell eine gefährliche Menge verspeisen kann, ohne primär etwas zu merken.
So lange das Gift sich noch im Magen-Darm-Kanal befindet, ist es noch nicht ganz «im Körper» drin. Es kann durch Erbrechen, Abführen oder durch Binden, beispielsweise mittels Kohle, daran gehindert werden, in die Blutbahn zu gelangen.
Tödliche Vergiftungen durch Pflanzen sind äusserst selten, schwere Fälle gibt es nur wenige pro Jahr. In der Statistik ganz oben stehen Eibennadeln. Sie wurden in den meisten Fällen in suizidaler Absicht, also vorsätzlich, eingenommen. Ihr Gift wird schnell durch die Schleimhäute resorbiert und wirkt im ganzen Körper zellschädigend.
5 Rote Beeren-Regel
Bei Einnahme von nicht mehr als fünf Beeren kommt es maximal zu leichten Magen-Darmbeschwerden wie Durchfall oder Übelkeit. Häufig vorkommende Pflanzen mit roten Beeren sind Stechpalme (Ilex sp.), Zwergmispeln (Cotoneaster sp.), Schneeball (Viburnum sp.), Heckenkirsche (Lonicera sp.) und Maiglöckchen (Convallaria majalis). Bei diesen ist keine schwere Vergiftung zu befürchten. Andere rote Beeren wie diejenigen von Aronstab (Arum sp.) oder Seidelbast (Daphne sp.) führen zusätzlich zu einer lokalen Reizwirkung mit Brennen im Mund und in der Speiseröhre. Deshalb wird davon in der Regel nicht viel gegessen.
Ausnahmen zur 5- Rote Beeren-Regel: Beeren der Zaunrübe (Bryonia dioica) können zu heftigen Symptomen des Magendarmtraktes führen.
Die Pflanze, welche in der Schweiz am häufigsten zu schweren Vergiftungen führt, ist die Eibe (Taxus baccata). Die Vergiftungen kommen zustande infolge Verwechslungen mit Tannenschösslingen der Fichte oder der Weisstanne oder durch Zerbeissen der sehr giftigen Samen in den schleimigen roten Scheinbeeren. Der giftige Stoff der Eibe, das Taxin, ist ein Zellgift und wird schnell über die Schleimhäute aufgenommen. Der Name Eibe ist etymologisch nahe verwandt mit der Eva, welche aus der Ewigkeit kam, so steht der Baum auch für die Ewigkeit. Das alte Wort für die Eibe, Iwa, bedeutet gleichzeitig «(Pfeil-)bogen», diese wurden aus den Eibenzweigen gefertigt und konnten jemanden auch wiederum in die Ewigkeit befördern.
Das Sammeln von Tannenspitzen ist im privaten Rahmen erlaubt. Am Besten an Ästen, die in den Weg hinein wachsen. Ansonsten tut man gut daran, den Förster um Erlaubnis zu fragen und auf jeden Fall sich botanisch gut auszukennen.

Bild: oben Eibe, unten Weisstanne. Foto: zVg

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch

 

Ratgeber Recht 41 – 2024 (2)

lic. iur. Serap Hänggi, LL.M.
Rechtsberaterin
Tel. 061 511 09 95, Tel. 076 325 09 95

Zweifel an der Vaterschaft
Der biologische Vater eines Kindes muss nicht zwingend dessen Vater im rechtlichen Sinn sein. Je nach Beziehung der Eltern ist für die rechtliche Vaterschaft eine Anerkennung notwendig und der Weg an ein Gericht unausweichlich.
Feststeht, dass mit der Geburt eines Kindes automatisch ein Kindsverhältnis zwischen der Mutter und dem Kind entsteht. Ein Kindesverhältnis zum Vater jedoch wird entweder durch die mit der Mutter des Kindes bestehende Ehe oder durch Anerkennung des Kindsvaters bei nicht verheirateten Eltern oder auch durch Feststellung des Gerichts auf Klage hin begründet. Ein Kindesverhältnis kann aber auch durch Adoption entstehen.
Wenn nun nicht sicher ist, ob der Ehemann tatsächlich der Vater des Kindes ist, kann die Vermutung der Vaterschaft beim Gericht am Wohnsitz einer Partei angefochten werden. Der Beweis der Vaterschaft bzw. der Nichtvaterschaft wird heute mittels DNA-Gutachten geführt. Zu beachten ist allerdings, dass die Vaterschaft des Ehemanns (der sogenannte «Registervater») nur vom Ehemann selber oder vom Kind angefochten werden kann. Die Kindsmutter hat im Verfahren betreffend Anfechtung der Vaterschaftsanerkennung also keine Parteistellung. Sie kann sich am Verfahren dennoch als Nebeninterventin beteiligen. Die Vaterschaft des mit der Kindsmutter nicht verheirateten Mannes, der jedoch das Kind anerkannt hat, kann hingegen von allen betroffenen Personen angefochten werden, das heisst, auch von der Mutter des Kindes und vom Mann, der angibt, der leibliche Vater zu sein. Das unmündige Kind ist in diesen Verfahren auf Anfechtung oder Feststellung der Vaterschaft wegen möglicher Interessenkollision stets durch einen Beistand, allenfalls Prozessbeistand, zu vertreten.
Beweistechnisch im Vordergrund dieser Verfahren stehen das DNA-Gutachten sowie Zeugen- und Parteiaussagen. Höchstrichterlich wurde in einem Leitentscheid sodann entschieden, dass eine DNA-Untersuchung auch zwangsweise durchgeführt werden kann. So wurde der Eingriff in die körperliche Integrität als geringfügig eingestuft und betont, dass das Interesse an der Wahrheitsfindung im Abstammungsprozess allfällige Geheimhaltungsinteressen des Betroffenen überwiegt.
Was sind aber nun die möglichen Folgen? Bei einer Gutheissung der Klage wird das entsprechende Kindesverhältnis zwischen dem Kind und dem Kindsvater rückwirkend auf den Zeitpunkt der Geburt begründet bzw. beseitigt. D.h., die Vaterschaft des Mannes, der bis dahin als Vater galt, endet und dieser hat gegenüber dem Ex-Kind keinerlei Rechte und Pflichten mehr. Das Kind kann ausserdem von einem anderen Mann anerkannt werden bzw. es kann richterlich festgestellt werden, dass ein Kindsverhältnis besteht. Derartige Prozesse sind sehr persönlich und brauchen eine professionelle Begleitung in rechtlicher und sozialer Hinsicht. Gerne helfen wir Ihnen in solchen Fällen weiter.
Bei Fragen zu diesem Thema können Sie uns gerne kontaktieren..

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Ratgeber Finanzen 46 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Warren Buffett
Warren Buffett muss man einem finanzinteressierten Publikum nicht vorstellen. Er hat eine aussergewöhnliche und langfristige Erfolgsgeschichte an den Finanzmärkten und ist der wohl viel beachtetste Investor überhaupt. Sein Unternehmen Berkshire Hathaway hat über Jahrzehnte hinweg eine beeindruckende Rendite erzielt. Seine «Value Investing»-Fähigkeiten und Anlageerfolge haben ihm den Spitznamen «Orakel von Omaha» eingebracht.
Drastische Veränderungen bei seinen Anlagen im 2024
Buffett hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 eine deutliche Änderung seiner Investitionsstrategie vollzogen. Berkshire Hathaway hat sich von einem beträchtlichen Teil seiner Apple-Aktien getrennt und gleichzeitig die Cash-Reserven auf ein Rekordniveau aufgestockt.
Massiver Verkauf von Apple Aktien
Berkshire Hathaway begann das Jahr 2024 mit einem riesigen Anteil an Apple Aktien. Ende 2023 hielt das Unternehmen 905,6 Millionen Apple-Aktien mit einem damaligen Wert von etwa 174 Mia USD. Diese Position machte fast 50 Prozent des Aktienportfolios aus. Neun Monate später liegt die Anzahl Apple Aktien um zwei Drittel tiefer und der Wert bei knapp 70 Mia USD.
Buffetts aktuelles Motto: «Cash is king»
Parallel zu den Apple-Verkäufen erhöhte Berkshire Hathaway seine Cash-Reserven erheblich. Lag der Cash-Bestand Ende 2023 noch bei 177 Mia USD, so hielt das Unternehmen Ende September 2024 Barmittel und kurzfristige Investitionen in Rekordhöhe von 323 Milliarden US-Dollar.
Was sind seine Überlegungen dahinter?
Die massiven Verkäufe von Apple-Aktien haben in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Einige Analysten sehen darin ein Warnsignal, andere betonen, dass Apple weiterhin seine grösste Position bleibt.
Buffett hat bisher noch nicht ausführlich erklärt, was seine Überlegungen hinter dieser deutlichen Änderung seiner Investitionen sind. Er äusserte sich aber auf der Hauptversammlung im Mai 2024: «Wir würden die hohen Cash-Reserven liebend gern ausgeben. Aber wir werden es nicht ausgeben, solange wir damit unserer Meinung nach nicht ein sehr geringes Risiko eingehen und viel Geld verdienen können.» Er scheint somit der Meinung zu sein, dass riskantere Anlagen wie Aktien meist zu teuer sind.
Enorm teurer US Aktienmarkt
Dies zeigt sich nicht nur für einzelne Firmen, sondern auch für den Gesamtmarkt. Der Buffett-Indikator (Verhältnis der Gesamtmarktkapitalisierung zum BIP) lag Ende 2023 bei gut 165 Prozent, was bereits auf eine signifikante Überbewertung des Marktes hindeutet. Aktuell Ende Oktober 2024 steht der Buffett-Indikator gar bei fast 200 Prozent. Zum Vergleich: der Durchschnitt er letzten gut 50 Jahre steht bei ca. 85 Prozent, also bei deutlich weniger als der Hälfte von heute.
Wenn Buffett nach wie vor der Meinung ist wie 2021, als er in einem Fortune-Magazin-Artikel sagte, dass dieser Indikator «wahrscheinlich das beste Einzelmass dafür ist, wo die Bewertungen zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen», so scheint es durchaus plausibel anzunehmen, dass Buffett die künftigen US-Aktienrenditen für längere Zeit sehr tief erwartet oder allenfalls gar einen stärkeren Börsencrash.

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Ratgeber Psychologie 45– 2024

Cora Burgdorfer
dipl. Psychologin
Oekum. Paarberatung Bezirke Brugg Laufenburg Rheinfelden
www.oekberatung.ch

Co-Narzissmus
Sicher ist Ihnen der Begriff «Narzissmus» geläufig. Von Narzissmus spricht man, wenn jemand stark auf sich selbst bezogen ist, sich als grandios erlebt, ein übergrosses Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Wertschätzung hat und wenig Empathie-Fähigkeit besitzt. Eine Person mit stark narzisstischen Persönlichkeitszügen neigt dazu, andere Menschen zu entwerten, um sich dadurch selbst überlegen zu fühlen. In der Diagnostik wird die narzisstische Persönlichkeitsstörung als eine andauernde und grundlegende Störung des Selbstwertgefühls bezeichnet. Die Ursache von Narzissmus ist einerseits genetisch, andererseits auch sozial erlernt, wenn Eltern ihre Kinder vergöttern und sie für etwas ganz Besonderes halten, oder auch in Familien mit wenig emotionaler Wärme. Die Persönlichkeitsstörung wird zu 75 Prozent bei Männern diagnostiziert. Häufig sind diese Personen auf den ersten Blick sehr schillernd, interessant und charismatisch, und deshalb auch sehr attraktive Partner oder Partnerinnen. Zu Beginn einer Partnerschaft zeigen sich diese Menschen äusserst interessiert, charmant, aufmerksam und überschwänglich. Sie können schnell, intensiv und euphorisch sein und schaffen es so, das Gegenüber für sich einzunehmen. Eine emotionale Abhängigkeit steht aber schon früh im Raum. Sie wollen begehrt werden und schaffen eine Atmosphäre von Leidenschaft und Einzigartigkeit. Je länger die Beziehung andauert, desto mehr verlieren sie das Interesse und beginnen zu kritisieren, zurückzuweisen und in die Distanz zu gehen. Wenn der andere Part dies anspricht, gelingt es den narzisstischen Menschen, dank einer rhetorischen Überlegenheit jegliche Verantwortung von sich zu weisen. Der Spiess wird im Gegenteil umgedreht. Narzisstische Personen sind schnell gekränkt und launisch, sie handeln nach ihren eigenen Regeln und reagieren aggressiv und rücksichtslos, wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden. Warum also bleiben so viele Partnerinnen oder Partner in einer solch toxischen Beziehung?
Von Co-Narzissmus spricht man bei Personen, die süchtig danach sind, geliebt und gebraucht zu werden. Sie sorgen sich um das Wohl des Anderen und verlieren sich dabei immer mehr. Meist gehen sie den Konflikten aus dem Weg, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass es nur noch schlimmer wird, wenn sie ein Thema ansprechen. Sie können schwer Grenzen setzen und werden zunehmend emotional abhängig. Sie nehmen ihre Bedürfnisse immer mehr zurück und passen sich an. Darunter liegt eine grosse Angst vor dem Verlassen werden. So setzen sie alles daran dies zu vermeiden. Sie lassen sich vieles gefallen und können nicht Nein sagen. Dadurch wiederum fühlt sich der narzisstische Mensch bestätigt und macht weiter.
Von Co-Narzissmus Betroffene erkennen ihren eigenen Anteil oft erst nach einer langen Leidenszeit und es fällt ihnen schwer aus ihrem stabilen Unglück auszusteigen. Auch wenn der Freundeskreis oder die Familie dies schon lange sieht und anspricht, wird der Partner verteidigt oder eher das eigene Verhalten in Frage gestellt, als sich mit einer Trennung zu befassen. Der Ausstieg aus einer solchen Beziehung ist nicht einfach und braucht Unterstützung. Verlassen zu werden bedeutet für narzisstische Personen oft die grösstmögliche Kränkung, was nochmals zu heftigen Reaktionen führen kann.
Deshalb braucht es zunächst kleine Schritte zurück in die Eigenständigkeit des sich lösenden Parts, bevor eine definitive Ablösung möglich ist. Aus jahrelangen Beziehungs- und Verhaltensmustern auszusteigen, braucht viel psychische Kraft. Therapeutische Begleitung ist in diesem Prozess sicher hilfreich.

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Ratgeber Gesundheit 44 – 2024

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
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Anwendungsbereiche Vitamin-E-Gaben
Aus den Störungen im Vitamin-E-Haushalt und deren Folgen ergeben sich die Anwendungsgebiete (nach Burgerstein Handbuch Nährstoffe). Vorgängig sind die unerwünschten Nebenwirkungen und die Grenzen (Überdosierung) der Einnahme-Mengen wissenswert:
Als fettlösliches Vitamin hat es eine relativ grosse therapeutische Breite. Mengenmässige Einschränkung: Die Interaktion mit diesen blutverdünnenden Medikamenten (Marcoumar® oder Sintrom®), bei Einnahmen über 800 IE täglich, kann das Zusammenkleben der weissen Blutplättchen hemmen und so wird die Blutungszeit verlängert! Eine längerfristige Einnahme sollte sinnvollerweise mit einem Multivitamin-Präparat oder mindestens mit einer gleichzeitigen Vitamin C-Einnahme kombiniert sein (gegenseitige Regeneration der Antioxidans-Wirkung).
• Alzheimer-Krankheit: Daten zeigen: Abhängig von der Einnahmemenge der Kombination von Vitamin E und C ist ein verzögertes Fortschreiten der Erkrankung oder eine verminderte Erkrankungshäufigkeit zu erkennen.
• Augen: Die Augenfunktion ist bei älteren Menschen mit einer längerfristigen Einnahme von Vitamin E (in Kombination) besser, durch die Verringerung des oxidativen und nitrosaminen Stresses. Dies zeigt sich in einem verminderten Risiko des Auftretens von grauem und grünem Star.
• Autoimmunerkrankungen: Eine kontinuierliche Einnahme kann die Entzündungsreaktionen vermindern.
• Zyklusabhängige Menstruationsschmerzen: 400 IE täglich über 2 Monate eingenommen, reduziert deutlich den Schmerzscore.
• Diabetes mellitus: Die Glukose-Parameter werden verbessert und das Risiko an Spätfolgen (Augenerkrankungen, Gefässverschluss Neuropathien) zu erkranken wird vermindert.
• Entzündliche Erkrankungen wie Arthritis, Arthrose, chron. Darmerkrankungen: Tägliche Gaben von 500 IE (bis zu 3-mal) wurden mit der Gabe von Diclofenac (50 – 150 mg) verglichen und zeigten gleichwertige Ergebnisse! (Ohne die bei der Diclofenac-Einnahme wichtige zusätzliche Einnahme von PPI.)
• Hauterkrankungen und Hautpflege: Die äusserliche und innerliche Anwendung unterstützt eine Heilung, Vernarbung und vermindert z.B. auch das Auftreten von Schwangerschaftsstreifen.
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Datenlage ist uneinheitlich. Erhöhte Vitamin-E-Einnahmen über die Nahrung sind mit einem verminderten Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, korreliert. Therapeutisch verordnete hohe Dosen können bei der «Schaufenster-Krankheit» Schmerzen und Thrombosen vermindern (bitte nur ärztlich verordnete Einnahmen sind zulässig). LDL und Triglyceride können zusammen mit der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren gesenkt werden, insbesondere bei Patienten mit dem metabolischen Syndrom.
• Immunsystem und Atemwege: Die Immunantwort wird verbessert und besonders bei älteren Menschen kann eine tägliche geringe (100IE) Menge die Häufigkeit von Lungenentzündungen reduzieren.
• Krebserkrankungen: Fragen Sie ihren behandelnden Arzt bei der Einnahme von Krebstherapeutika! Eine gleichzeitige Einnahme kann die Nebenwirkungen vermindern, (insbesondere bei der Mundschleimhaut werden Verbesserungen beobachtet).
• Lebererkrankungen: Bei einer kontinuierlichen täglichen Einnahme von 400 IE werden Verbesserungen der Leberwerte beobachtet.
• Magengeschwüre (Helicobacter pylorie): Die chemische Eradikationstherapie wird durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin E und Vitamin C verbessert!
• Mukoviszidose (zystische Fibrose): Eine Messung des Serumspiegels kann eine sinnvolle Supplementation mit einer Verbesserung der Lungenfunktion ermöglichen.
• Neurologische Störungen (wie bei Morbus Parkinson): Durch die bekannten oxidativen Schäden an den Nerven lässt sich eine Verbesserung der Situation durch die kombinierte Gabe von Omega-3-Fettsäuren mit den Vitaminen E und C vermuten, die Datenlage ist noch zu undeutlich, um eine definitive Wirkung zu erklären.
• Asthma bei Kindern: Eine ausreichende Vitamin-E-Versorgung in der Schwangerschaft (die Einnahme eines Kombinationspräparates ist sinnvoll) scheint das Asthma-Risiko beim Kind zu verringern.
• Umweltgifte, oxidativer Stress: Die Lungen sind bei einer genügenden Vitamin-E-Versorgung geschützt. Strahlungsbelastungen werden besser vertragen, unerwünschte Nebenwirkungen bei langandauernder Einnahme von Schmerzmitteln, die über die Leber abgebaut werden müssen, sind bei genügend hohen Vitamin E Spiegeln geringer.
Bekanntermassen erreichen rund 50 % der Bevölkerung (in Deutschland) nicht die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin E! Die Zahlen werden in der Schweiz nicht anders sein.

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