(fi) Gestern Samstag prämierte die Fachjury von Schweizer Jugend forscht die besten 117 Arbeiten des 59. Nationalen Wettbewerbs. Unter den 130 besten Jungforscherinnen und Jungforschern aus der ganzen Schweiz wurden auch junge Menschen aus dem Fricktal geehrt.
Allen voran Berenike Weickgenannt aus Rheinfelden mit ihrer künstlerischen Umsetzung eines Zeitzeugeninterviews.
Berenike Weickgenannt (19), aus Rheinfelden, erntete mit der Arbeit «Von einer die rübermachte – Die künstlerische Umsetzung des Zeitzeugeninterviews von Marianne Weickgenannt in Form eines Skizzenbuches» ein «Hervorragend. Zudem erhielt sie den Sonderpreis «Genius Olympiad – Art».
Ihre Arbeit setzt sich mit der Zeitzeugengeschichte ihrer Grossmutter Marianne Weickgenannt auseinander. 1964 floh sie durch den «Tunnel der 57» aus der DDR nach West-Berlin. Dieser Flucht ging jedoch ein gescheiterter Versuch voraus: 1963 wurde sie bei dem Versuch, die bulgarisch-jugoslawische Grenze zu überqueren, verhaftet und für zehn Monate in einem Stasi-Gefängnis inhaftiert. Nach ihrer Entlassung gelang ihr schliesslich die Flucht in den Westen. 2012 wurde sie von der Stiftung Gedenkstätte Hohenschönhausen in Berlin als Zeitzeugin interviewt. Dieses Zeitzeugeninterview bildet die Grundlage für die Arbeit.
Berenike Weickgenannt stellte sich die Frage: «Wie kann die Zeitzeugengeschichte meiner Grossmutter künstlerisch so umgesetzt werden, dass sowohl ihre persönliche Geschichte und ihre Emotionen als auch der historische Kontext dieser Zeit für die Betrachtenden nachvollziehbar aufbereitet werden? Welche künstlerischen Mittel eignen sich, um dieses Ziel zu erreichen?»
Sie hielt Ereignisse in einem Skizzenprotokoll fest und interpretierte sie mit künstlerischen Mitteln visuell. Dabei arbeitete sie gezielt mit Bildkomposition, Zeichenmaterialien (Kohle, Tusche, Aquarell) und künstlerischen Stilen, um Emotionen und historische Authentizität zu transportieren. Durch die Kombination von Zeichnungen, dem überarbeiteten Originaltext des Interviews und einem ergänzenden historischen Kommentar entstand ein visuelles Narrativ.
Das entstandene Skizzenbuch umfasst 35 Zeichnungen, die Mariannes Fluchtgeschichte authentisch erzählen. Neben den Skizzen enthält es den überarbeiteten Originaltext des Interviews sowie historische Erläuterungen. Die künstlerischen Mittel wurden gezielt eingesetzt, um die emotionale Komponente der Geschichte zu verstärken. «Der Autorin und Zeichnerin gelingt eine aussagestarke Geschichte mit Zeichnungen in unterschiedlichen Stilen, die die Hoffnung, Zweifel, Ängste und Gefahren der Flucht erfahrbar machen», schreibt Expertin Anette Gehrig unter anderem in der Würdigung der Arbeit.«Sehr gut» für Vinzent Beck und «Gut» für Maxie Victoria Bruederlin
Vinzent Beck (19), aus Olsberg, erhielt für seine Arbeit «Isolation und Untersuchung biofilmspezifischer Pseudomonas aeruginosa Bakteriophagen aus Umweltproben» im Bereich Chemie / Biochemie/ Medizin ein «Sehr gut» und erhielt zudem den Sonderpreis von SimplyScience.
Ein «Gut» gab es für die Arbeit Im Bereich Mathematik/Informatik von Maxie Victoria Bruederlin (19), aus Rheinfelden «Turing Pattern Formation in the Gray–Scott Model Analysis of Reaction-Diffusion Equations Regarding Different Initial States».