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Primarschule Herznach-Ueken auf Exkursion in der Natur
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Primarschule Herznach-Ueken auf Exkursion in der Natur

(mh) Über hundert Schülerinnen und Schüler der Primarschule Herznach-Ueken erkundeten am Freitagmorgen die Besonderheiten der Natur. Der Naturverein (NVHU) organisierte diese faszinierende Exkursion.


An vier Posten, die von den Gruppen zu Fuss erwandert wurden, lernten die Kinder die Geheimnisse der Natur kennen: Fachleute stellten Biber, Glögglifrosch, Magerwiese und die lichten Haine der Föhrenwälder vor. Sehr zufrieden mit der Entdeckungsreise in die Natur zeigte sich Verena Kläusler, Präsidentin des NVHU, die das Projekt und dessen Ablauf entworfen hatte. Die Kinder, so Kläusler, seien interessiert gewesen, hätten Fragen gestellt und Forschergeist gezeigt. Das Projekt überzeugte auch die Lehrpersonen. Pascal G. Martin meinte: «Der Aufenthalt in der Natur ist für alle wohltuend und abwechslungsreich.»


Interessantes über den Biber
Auch in Herznach hat sich der Biber niedergelassen. Deshalb stellte Naturkenner Meinrad Bärtschi aus Gansingen das Leben des Nagers vor. Da man das nachtaktive Tier tagsüber kaum zu Gesicht bekommt, hatte Bärtschi auch eine ausgestopfte Variante dabei. Bild 2Die Kinder staunten nicht schlecht über die Grösse eines Bibers. Am Modell zeigte Bärtschi einige Merkmale, wie die mächtigen Klauen und das starke Gebiss, und beantwortete die kluge Frage einer Schülerin, ob ein solches Fell nicht hinderlich im Wasser sei. «Das Fell ist hundertmal dichter als beim Menschen, hält das Wasser ab und den aktiven Nager auch im Winter warm. Er braucht das Fell.»
Der Glögglifrosch ist seit einigen Jahren ein wichtiges Thema der hiesigen Naturvereine, da dieses Amphibium, eigentliche eine Kröte, stark gefährdet ist. Umweltwissenschaftler Erich Schib beschrieb beim Fondleweiher das Leben dieses scheuen Erdbewohners. Er spielte den typisch hellen Gesang vor, zeigte Bilder und erläuterte, dass für die Aufzucht des Nachwuchses das Männchen verantwortlich sei. Nachdem dieses die Eier während zwei Wochen auf dem Rücken geschleppt habe, lege es diese ins Wasser, wo sich die Kaulquappen in landlebende Kröten verwandeln. Schib erklärte, wie wichtig Weiher und naturnahe Bachläufe für den Fortbestand der Art seien.


Magerwiese fördert für die Artenvielfalt
Eine Magerwiese, im Gegensatz zu einer Fettwiese, fördert die Artenvielfalt. Sie ist also gesünder, was man gut nachvollziehen kann. Anja Trachsel vom Jurapark erläuterte diesen Gegensatz anhand des bekannten Löwenzahns, der überreiche Nährstoffe liebt, und der zauberhaften Welt der Orchideen, die magere Böden bevorzugen. Auch Förster Jeremias Boss legte dar, dass die in der RegionBild 3 häufig anzutreffenden lichten Föhrenwälder mit ihren nährstoffarmen Wiesen ideal für die Welt seltener Blumen seien. Als Beispiel nannte er die Bienen-Ragwurz, eine geschützte Orchidee. «Da die Wiesen der Föhrenwälder gemäht werden, müsse man besonders auf die Blütezeit achten», erklärte der Förster.
Unterbrochen wurde der Postenlauf mit einer Pause. Arno und Andrea Wernle sorgten für Speis und Trank auf dem Ditterehof. Mit vielen Eindrücken versehen begaben sie die Schülerinnen und Schüler zurück zum Schulhaus, wo sie in die Ferien verabschiedet wurden. Verena Kläusler vom NVHU erhofft sich, dass das Projekt weitere Kreise zieht: Sie händigte den Schülerinnen und Schülern eine Beschreibung des Postenlaufs samt Karte aus, die Familien ermuntern soll, selber die Schätze der Natur zu entdecken.

Bild 1: Blumen blühen noch kaum. Anja Trachsel zeigt sie deshalb auf Papier. 
Bild 2: Meinrad Bärtschi stellt den Primarschülern die Merkmale des Bibers vor.
Bild 3: «Das Männchen ist für die Aufzucht verantwortlich», erklärt Erich Schib zum Thema «Glögglifrosch».
Fotos: zVg